In Paris habe ich an der „Ecole Monika Pagneux et Philipp Gaulier“ meine Ausbildung zum Schauspieler absolviert, habe zunächst am Teatro itinerante del sol in Düsseldorf sowie an der Theaterwerkstatt Hannover gespielt, mit der ich unter anderem am Odin Teatret im dänischen Holstebro als auch am Wachtangow-Theater in Moskau zu Gast war. Darüber hinaus habe ich beim Tanztheater Skoronel und beim RIAS in Berlin gearbeitet.
1992 wurde ich festes Ensemblemitglied am Stadttheater Konstanz. Nach einem fünfjährigen Engagement am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, wo ich auch erste Regiearbeiten übernahm, wechselte ich 2001 erneut ans Stadttheater Konstanz. Dort intensivierte ich meine Regiearbeit und brachte meine beiden ersten Lyrikprogramme „Sie haben nämlich Entenfüße“ und „Hinter tausend Stäben“, mit denen ich bis heute regelmäßig auftritt, mit großem Erfolg zur Uraufführung. 2004 wurde ich Schauspieldirektor am Mainfranken Theater in Würzburg, von 2012 bis 2017 nahm ich diese Position bei Theater&Philharmonie Thüringen in Altenburg und Gera ein.
In der Oper beschäftige ich mich vor allem mit Musik aus dem 18. Jahrhundert und der Operette, meine Arbeit im Schauspiel beschäftigt sich neben dem klassischen Repertoire hauptsächlich mit der Verbindung verschiedener Kulturen und Zivilisationen. So ist eine Besonderheit meiner Produktionen das Zusammenführen von Schauspielern aus der ganzen Welt. Das führte mich ebenso nach Moskau, Petersburg und Tiflis, wie nach Istanbul, Şirince, Samos und Tel Aviv.
Bei Theater&Philharmonie Thüringen habe ich es mir darüber hinaus zur Aufgabe gemacht, lokal beziehungsweise regional relevante Themen aufzugreifen und Stücke darüber zu entwickeln. Besonders hervorheben möchte ich die Produktionen „Die im Dunkeln“ von Mona Becker und „Barbarossa ausgeKYFFt“ von Manuel Kressin und Olav Kröger.
Meine Arbeit errang internationale Anerkennung und Aufmerksamkeit. Insbesondere die Produktion „Der Hauptmann von Köpenick“ mit Ouelgo Téné in der Hauptrolle wurde von Medien und Publikum kontrovers diskutiert. Mit „Cohn, Bucky, Levy – Der Verlust“ haben wir dem fast völlig vergessenen jüdischen Leben in Altenburg ein Denkmal gesetzt und ein Ensemble aus Juden, Palästinensern, Türken, Griechen und Deutschen geschaffen. 2017 erhielt Theater&Philharmonie Thüringen unter anderem für die Arbeit des Schauspielensembles unter meiner Leitung den „Theaterpreis des Bundes“.
2017 habe ich die künstlerische Leitung des Sommertheaters Überlingen übernommen, außerdem habe ich die Produktion „Cohn, Bucky, Levy – Der Verlust“ mit Theater&Philharmonie Thüringen und dem Jaffa Theater in Tel Aviv uraufgeführt. Nach einem Studienaufenthalt im Senegal habe ich von März 2018 bis März 2019 als Beiratsvorsitzender und Change Manager die mittlerweile von meinem ältesten Bruder geführte und auf über 200 Mitarbeiter angewachsene Schreinerei in Kißlegg auf Nachhaltigkeit umgestellt. Daneben habe ich als freier Regisseur zum Beginn der Spielzeit 2018/2019 die Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller für Theater&Philharmonie Thüringen inszeniert.
Seit Frühjahr 2019 arbeite ich intensiv an der Konzeption für die International School of Performing Arts (ISoPA) – im Oktober 2019 habe ich zusammen mit der Kulturmanagerin Stephanie Erben auf einer Pressekonferenz in Altenburg den Startschuss für eine Umsetzung ab 2020/2021 gegeben.
Am 25. Januar 2020 bin ich in Apolda zum neuen Landessprecher von Bündnis 90/Die Grünen in Thüringen gewählt worden.